Der Dicke mit dem Reichsapfel

Solomon Burke. Er war der König des Soul. Und das ganz sprichwörtlich. Solomon Burke inszenierte sich gerne als Majestät in edlem Gewand, dessen Gesang seinen Hofstaat verzückte. Dazu passte bestens seine Statur, sein fülliger Körper. Solomon Burke war eine der bizarrsten ­Gestalten der klassischen R&B- und Soulära. Er war Prediger und Bestattungsunternehmer und hatte 90 Enkel. Und er verkaufte irgendwann Millionen von Platten. Darunter waren Hits wie »Everybody Needs Somebody To Love«, die heute noch auf jeder Studentenparty zu hören sind. Irgendwann geriet Burke in Vergessenheit, um im Jahr 2002 ein ungewöhnliches Comeback hinzulegen. Er ließ sich von berühmten Bewunderern ein Album maßschneidern, auf dem er so soulful klang wie in den guten alten Zeiten. Damit erinnerte sich auch die Generation HipHop an einen Großen der schwarzen Musik, der schon auf dicke Hose machte, als Rap noch nicht erfunden war. Vorige Woche ist Solomon Burke im Alter von 72 Jahren verstorben.   AHA