Rot und braun

»Mein Bruder ist ein Einzelkind«. Italien in den Sechzigern. Zwei Brüder, die in der Provinz groß werden, der eine wird Faschist, der andere Kommunist, der sich später den Roten Brigaden anschließt. Dazwischen: eine Frau. Die Verwicklungen in Daniele Luchettis Film »Mein Bruder ist ein Einzelkind« erinnern stark an Viscontis »Rocco und seine Brüder«. Auch was Opulenz und Dramatik angeht, wird an dieses Meisterwerk des italienischen Kinos angeknüpft. Freilich serviert Luchetti seine Erzählung wieder mit genügend Zuckerguss und Gefühlskitsch, so dass nie das Gefühl aufkommt, es hier mit Politkino à la Costa-Gavras zu tun zu haben.
Da das italienische Kino ansonsten tot zu sein scheint, muss man es mit dem derzeit in den deutschen Kinos laufenden Film »Mein Bruder ist ein Einzelkind« schon deswegen versuchen, weil mit ihm überhaupt mal wieder ein erträglicher Film aus Italien zu sehen ist. aha